Gibt es einen Unterschied zwischen einem Integrationskurs und einem Deutschkurs? Die Antwort lautet: Ja und Nein. Denn ein Deutschkurs respektive Sprachkurs ist Teil eines Integrationskurses.
Ein großer, aber durchaus nennenswerter Unterschied besteht darin, dass Integrationskurse in der Regel vom Staat subventioniert werden. So erhalten beispielsweise EU-Staatsbürger eine finanzielle Förderung durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) und müssen so pro Modul, also pro 100 Stunden, nur 220 Euro selbst zahlen. Die Ausländerbehörde darf zudem Nicht-EU-Staatsbürger zu der Teilnahme an einem Integrationskurs verpflichten, die dabei selbstverständlich die gleiche Förderung erhalten. Den Differenzbetrag zahlt das BAMF.
Ein Deutschkurs besteht sowohl aus Teilnehmenden, die eine finanzielle Unterstützung erhalten, als auch aus solchen, die diese nicht bekommen. Der Kurs ist also derselbe. In der Qualität der Lehre, der Vermittlung der deutschen Sprache von A1 bis B1 (gemäß GER) und in der Kompetenz der Dozenten und Dozentinnen gibt es bei uns keinerlei Unterschiede. In unseren Kursräumen treffen sich deshalb viele verschiedene Menschen, die stark motiviert sind, Deutsch zu lernen. Sie kommen aus der ganzen Welt, sind unterschiedlich jung oder alt, haben Kinder, sind berufstätig, studieren, möchten ein ganzes Leben lang in Deutschland verbringen oder auch nur einen Sommer.
Inhalt und Ablauf der Sprachkurse
Jeder Integrationskurs besteht aus einem Sprachkurs und einem anschließenden Orientierungskurs. Der Sprachkurs ist wiederum in einen Basis- und einen Aufbaukurs unterteilt und dauert im Normalfall 600 Stunden. Diese werden in der Regel genutzt, um von A1.1 bis B1.2 Deutsch zu lernen. Wenn ein Teilnehmer die DTZ-Prüfung mit B1 besteht und im folgenden Orientierungskurs (100 Stunden) den Test „Leben in Deutschland“ erfolgreich ablegt, erhält er das „Zertifikat Integrationskurs“.
Im Sprachkurs geht es, wie der Name schon sagt, darum, die deutsche Sprache zu erlernen. Hier werden Themen und Situationen aus dem alltäglichen Leben behandelt. Der Basiskurs besteht aus drei Modulen mit jeweils 100 Stunden. Daraufhin folgt der Aufbaukurs, ebenfalls mit drei Modulen à 100 Stunden. Für jedes Modul gibt es ein eigenes Buch, das im Rahmen eines Kurses durchgearbeitet wird, weshalb die Module bei uns auch nach den Büchern benannt sind. Am Ende des kompletten Sprachkurses nehmen Sie an der Prüfung "Deutsch-Test für Zuwanderer" (DTZ) teil.
Im Orientierungskurs, der ausschließlich im Rahmen des Integrationskurses stattfindet, werden Themen wie beispielsweise die deutsche Rechtsordnung und Geschichte sowie wichtige Werte wie Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau sowie Religionsfreiheit besprochen. Das darin angeeignete Wissen soll das Leben in Deutschland erleichtern.
Was ist A1, A2 und B1?
Die einzelnen Module beziehen sich auf verschiedene Sprachniveaus, die Sie als Teilnehmer erreichen können. Gemäß der Gliederung des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen (GER) für Sprachen sprechen hierbei von folgenden Kompetenzen:
- A1: Eingangsstufe bzw. Anfänger
- A2: Grundstufe
- B1: Mittelstufe
Diese Sprachniveaus bieten wir im Rahmen unserer Integrations- bzw. Sprachkurse an. Darüber hinaus gibt es aber auch die Stufen B2, C1 und C2.
Eine neue Stufe des Sprachniveaus erreicht man mit zwei Modulen. Die Sprachniveaus sind in zwei Teile 1.1 und 1.2 unterteilt.
Basissprachkurs Deutsch:
· Modul 1: A1.1
· Modul 2: A1.2
· Modul 3: A2.1
Aufbaukurs Deutsch:
· Modul 4: A2.2
· Modul 5: B1.1
· Modul 6: B1.2
Bei der Anmeldung wird immer ein Einstufungstest durchgeführt, um zu überprüfen, welches Sprachniveau ein Teilnehmer hat. Wenn bereits Deutschkenntnisse vorhanden sind, kann derjenige so direkt auf einem höheren Modul einsteigen.
Haben Sie noch Fragen zu diesem Thema? Wir helfen Ihnen gerne weiter.